DAS LICHT AUF DER PIAZZA
Musiktheater Linz / A [2024]
Das Musical Das Licht auf der Piazza beginnt im Sommer 1953 wie ein Märchen. In der magischen Atmosphäre von Florenz tauchen die Amerikanerin Margaret Johnson und ihre Tochter Clara in den Charme einer italienischen Sommernacht ein. Clara, die nach einem Reitunfall geistig zurückgeblieben ist, verliebt sich in den jungen Florentiner Fabrizio. Die Romanze mündet in eine tragische Geschichte – dunkle Geheimnisse der Familie werden aufgedeckt.
- Musical nach der Novelle von Elizabeth Spencer
- Musik & Gesangtexte: Adam Guettel
- Buch: Craig Lucas
- Deutsch von: Roman Hinze
Kreativteam
- Juheon Han [Musikalische Leitung]
- Melissa King [Inszenierung und Choreografie]
- Judith Leikauf, Charly Fehringer [Bühne]
- Judith Peter [Kostüme]
- Michael Grundner [Lichtdesign]
- Arne Beeker [Dramaturgie]
Darsteller
- Clara Johnson: Valerie Luksch
- Margaret Johnson: Sarah Schütz
- Fabrizio Naccarelli: Lukas Sandmann
- Signor Naccarelli: Max Niemeyer
- Franca Naccarelli: Alexandra-Yoana Alexandrova
- Signora Naccarelli: Sanne Mieloo
- Giuseppe Naccarelli: Enrico Treuse
- Roy Johnson/Priester: Gernot Romic
- Statisterie des Landestheater Linz
Presse
...in der Inszenierung von Melissa King, die dem Stück die genau richtige Langsamkeit verordnet, und der Konzentration auf das Innenleben seiner Figuren ist „Das Licht auf der Piazza“ in der intimen BlackBox des Landestheaters Linz bestens aufgehoben.
Die sehr schön anzusehenden und hochwertig wirkenden Kostüme von Judith Peter verorten die Geschichte in die frühen 1950er Jahre. Die Reduktion der Ausstattung auf das Notwendigste führt den Fokus der Inszenierung noch viel mehr auf die Protagonisten der Geschichte, denen die Inszenierung Melissa Kings viel Raum und Zeit lässt, ihre Handlungen und Motivationen zu reflektieren. Nicht nur, dass die Szenen immer wieder für kurze Momente einfrieren und sich eine der Figuren erklärt, häufig passiert sekundenlang sprichwörtlich nichts außer Mimik auf der Bühne. Diese entschleunigte Erzählweise des Musicals ist es, die „Das Licht auf der Piazza“ in Linz auszeichnet.
Mit „Das Licht auf der Piazza“ ist in der BlackBox ein Musical zu sehen, das in vielen Punkten ganz anders ist als die Shows, die im Großen Haus des Landestheaters Linz, aber vor allem auch in den großen Musical-Tempeln zu sehen sind. Eine wirkliche Rarität und ein Geheimtipp!
(musicalzentrale.de)
„Das Licht auf der Piazza": Eine sehenswerte Inszenierung in der Musiktheater-BlackBox
Keine klassischen Musicalthemen also, die das Linzer Musiktheater bei der Österreichischen Erstaufführung des Stücks von Craig Lucas und Adam Guettel auf die Bühne der BlackBox stellt. Der Enkel der Musical-Legende Richard Rodgers hat eine der bewegendsten Broadway-Partituren der letzten drei Jahrzehnte geschaffen, die in Linz nun in einer großartigen Produktion zu erleben ist.
So viel ambitionierter Stoff braucht exzellente Darsteller, nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch, um dem schmalen Grad zwischen Unterhaltung und Anspruch gerecht zu werden. Die deutsche Schauspielerin und Musicaldarstellerin Sarah Schütz ist ... zweifellos die grandiose Leitfigur, die gleichzeitig in der Rolle der Erzahlerin charmant und bissig durch das Stück führt und niemals die Hoffnung aufgibt.
Als Dreamteam der Produktion erweisen sich Valerie Luksch und Lukas Sandmann, die als die beiden jungen Liebenden Clara Johnson und Fabrizio Naccarelli vom ersten Augenblick an das Publikum im Sturm erobern.
Herzstück dieser ungewöhnlichen Verschmelzung von Opernmelodram und dem Realismus des zeitgenössischen Musiktheaters ist das fünfköpfige, mit Streichern und Harfe klassisch besetzte Musikensemble „Il mondo era vuoto" unter der Leitung von Juheon Han
am Klavier. Die Musiker geben dem Stück den perfekten, leidenschaftlichen italienischen Anklang, umgesetzt in der minimalistisch präzisen Inszenierung und Choreografie von Melissa King.
Ein Musical mit Tiefgang also, langanhaltender und tosender Beifall des Premierenpublikums bestätigt: Das Linzer Musiktheater hat eine sehenswerte Inszenierung mehr auf seinem Spielplan.
(OÖ Volksblatt)
Die ruhig erzählte Geschichte lässt den Spannungsbogen nie fallen, es passieren immer nur Kleinigkeiten, die aber alle miteinander verwoben sind.
Valerie Luksch spielt Clara, hinreißend jung und jugendlich, gesanglich beeindruckend und schauspielerisch insbesondere in ihren angsterfüllten Momenten sehr stark. Als ihre Mutter steht Sarah Schütz stets an ihrer Seite, mit warmer Stimme führt sie durch den Abend und nimmt die Zuschauer wortwörtlich immer wieder mit.
Lukas Sandmann hat vermutlich italienische Vorfahren, die ihm Temperament und liebenswerte Ungestümtheit mit in die Gene gelegt haben. Einen starken Part hat auch noch Max Niemeyer als Fabrizios Vater, durch und durch italienisch elegant wie auch charmant und gesanglich einwandfrei macht es Freude, ihn zu beobachten.
Dass die Musik von Guettel so feinsinnig und klar pointiert gespielt wurde, liegt an der musikalischen Leitung von Juheon Han.
Das Bühnenbild von Karl Fehringer und Judith Leikauf ist schlicht und gleichermaßen intelligent gedacht. Die Leichtigkeit der Szenenumsetzung ist sicherlich vor allem auch Melissa King zu verdanken, die sowohl die Inszenierung als auch die Choreographien verantwortet. Die Charaktere, jeder für sich, sind klar herausgearbeitet und wirkt es immer alles ganz individuell.
Es kommt im Namen schon vor - daher ist es kaum verwunderlich, dass es sich tatsächlich fast als Hauptakteur hervorspielt - das Licht. Michael Grundner hat wunderbare Lichtstimmungen geschaffen, die die eigentlich kleine Bühne ganz groß werden lassen.
Hier in der Blackbox passiert eine Besinnung auf das, was so einfach scheint, wenn es perfekt gemacht ist - Theater in der pursten Form, wo nichts vom Inhalt ablenken muss, das einfach nur mitnimmt und im Herzen bleibt.
(Blickpunkt Musical)
„Das Licht auf der Piazza": Beglückende Musical-Erstauflührung im Linzer Musiktheater
Bilder sagen zwar meistens mehr als tausend Worte. Einer Nacht muss sich das Visuelle dennoch oft geschlagen geben: der Musik. Sie kann Unaussprechliches nicht nur ausdrücken, sondern emotional auch begreifbar werden lassen.
Am Samstagabend war es allein ein fünfköpfiges Ensemble, das bei der österreichischen Erstauffuhrung des Musicals „Das Licht auf der Piazza" in der BlackBox im Linzer Musiktheater diese Kraft eindrucksvoll bewies.
Ein berührendes Erlebnis, das beweist, das das Musical als Genre mit Lockerheit harte Themen in die Welt tragen kann.
(OÖ Nachrichten)
Regisseurin Melissa King gelingt es, das hochkarätige Ensemble auf dem schmalen Grat zwischen Unterhaltung und Anspruch balancieren zu lassen. In den Hauptrollen glänzen Valerie Luksch und Lukas Sandmann als Liebespaar. Auch Sarah Schütz als Mutter ist großartig. Weiters mit u.a. Sanne Mieloo, Gernot Romic, Enrico Treuse.
Adam Guettel hat eine facettenreiche Partitur komponiert... Durch die Musik führt Juheon Han das wunderbare Ensemble „Il mondo era vuoto".
(Kronen Zeitung)