Hairspray
Theater Dortmund/D [2017]
Baltimore, 1962. Die Corny Collins Show des lokalen Fernsehsenders ist das Zentrum von Tracy Turnblads Welt. Jeden Nachmittag präsentieren hier die „Nicest Kids in Town“ die neueste Musik und die aktuellsten Tanzschritte. Einmal mit dabei zu sein, einmal neben ihrem Schwarm Link Larkin tanzen zu dürfen, das ist Tracys großer Traum. Doch dafür scheint sie zu füllig und zu unangepasst zu sein – nicht nur wegen ihrer hochtoupierten Jackie-Kennedy-Frisur. Als sie jedoch beim Nachsitzen die coolen Tanzschritte der schwarzen Mitschüler kennenlernt, ist ihre Chance gekommen.
Es klingt wie eine charmante Teenager-Komödie – das korpulente Mädchen aus dem Arbeiterviertel mit einer übergewichtigen Mutter, die sich nicht mehr aus dem Haus traut, verbannt die schlanke, blonde Produzententochter Amber von ihrem Platz. Doch Hairspray geht darüber hinaus und entwirft das Bild Amerikas der frühen 60er Jahre, als Rassendiskriminierung gelebter Alltag war. Dass der Kampf um Gleichberechtigung mit den Mitteln der Musik gewonnen werden kann, war bereits bei der Uraufführung ein naives Happy End; heute erscheint es angesichts der zugespitzten politischen Lage gänzlich utopisch. (Text von Wiebke Hetmanek)
- Musik Marc Shaiman
- Gesangstexte Marc Shaiman, Scott Wittman
- Buch Thomas Meehan, Mark O'Donnel
- Übersetzung J. Ingwersen, H. Wohlgemuth
Kreativteam
- Philipp Armbruster [Musikalische Leitung]
- Melissa King [Regie/Choreografie]
- Knut Hetzer [Bühne]
- Judith Peter [Kostüme]
- Florian Franzen [Lichtdesign]
- Wiebke Hetmanek [Dramaturgie]
Darsteller
- Marja Hennicke
- Ks. Hannes Brock
- Fritz Steinbacher
- Annakathrin Naderer
- Morgan Moody
- Jörn-Felix Alt
- Sarah Schütz
- Marie-Anjes Lumpp
- Michael B. Sattler
- Dapheny Oosterwolde
- Deborah Woodson
- Johanna Schoppa
- Andreas Christ
- Taryn Anne Nelson
- Denise Lucia Aquino
- Anneka Dacres
- Lorenzo Kolf
- Giovanni Eduard Menig
- Danilo Brunetti
- Karina Kettenis
- Myriam Küppers
- Andre Kuhmann
- Romina Markmann
- Anton Schweizer
- Jendrik Sigwart
- Simon Staiger
- Sara Taimouri
Termine
- 21.10.2017
- 27.10.2017
- 29.10.2017
- 05.11.2017
- 10.11.2017
- 18.11.2017
- 19.11.2017
- 25.11.2017
- 01.12.2017
- 10.12.2017
- 16.12.2017
- 21.12.2017
- 23.12.2017
- 31.12.2017
- 07.01.2018
- 30.04.2018
- 22.05.2018
- 23.05.2018
Presse
Die Oper Dortmund lässt das Musical Hairspray mit musikalischem Schmiss und sensationeller Choreografie über die Bühne zischen. Niemand stoppt den Beat. Der macht in Dortmund auch vor dem Premierenpublikum nicht Halt. Minutenlang stehen, klatschen, jubeln die Zuschauer nach einem sensationell choreografierten Finale.
Mit bösem Wortwitz und der mitreißenden Musik Marc Shaimans, die von den Dortmunder Philharmonikern unter Philipp Armbruster kongenial umgesetzt wird, entwirft das 2002 am Broadway auf der Taufe gehobene Musical ein Gegenbild zu Intoleranz und Dogmatismus.
Ein Bild, dessen Botschaft von der Heilkraft der Musik etwas naiv anmutet und nicht mehr ist als ein schöner Traum, dessen suggestiver Kraft sich der Zuschauer in Dortmund gleichwohl nicht entziehen kann. Hairspray ist eine wunderbare musikalische Zeitreise, auf der man selbst den frühen ‚Surpremes‘ in Gestalt des hochondulierten Damentrios ‚Dynamites‘ begegnet, die aber vor allem mit Marja Hennicke eine überragende Reiseleiterin hat.
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Obwohl viel Hairspray in der Luft und auf den Perücken liegt, müsste das Musical eigentlich ‚Tracy‘ heißen. Tracy ist der pummelige, unangepasste Teenager, der seine Träume lebt und tanzt und mit ihrem sonnigen Gemüt alle Hindernisse wegwischt. Die großartige Marja Hennicke ist Tracy, ein Kraftprotz an Power und Bühnenpräsenz, der toll tanzt und singt.
Hannes Brock (in seiner letzten großen Rolle in Dortmund) ist als Tracys Mutter Edna ebenfalls ein Pfund – humorvoll und mit Tiefgang, wenn die Mutter zweifelt, was richtig für Tracy ist. Diese Rolle ist ein Geschenk für den spielfreudigen Hannes Brock.
Ein glänzendes Ensemble hat Dortmund für diese Produktion, die auch Silvester auf dem Spielplan steht, mit vielen Gästen zusammengestellt. Deborah Woodson ist das Pendant zu Edna, die Mutter von zwei farbigen Jugendlichen. Mit großer Blues-, Soul- und Gospelstimme zeigt auch sie eine überwältigende Präsenz. Genauso wie die Dortmunder Philharmoniker, die unter Leitung von Philipp Armbruster mit zündendem Elan spielen.
(Ruhr Nachrichten)
Mit Melissa King als Regisseurin und Choreographin und einem größtenteils jungen Ensemble, das auch mit zahlreichen Musical-Studenten aus Osnabrück besetzt ist, avanciert Dortmund erneut zur Musical-Hochburg und bringt das Publikum im nahezu ausverkauften Haus zum Toben.
Bei dem Schlusslied Niemand stoppt den Beat möchte man am liebsten direkt mittanzen. So gibt es im Anschluss stehende Ovationen mit großem Jubel, in den sich neben dem hervorragenden Ensemble auch das Regie-Team und der musikalische Leiter Philipp Armbruster einreihen.
Das Theater Dortmund avanciert mit dieser Produktion zur Musical-Hochburg, die es mit den kommerziellen Musicals in jeder Hinsicht aufnehmen kann. Musical-Fans sollten sich diese Produktion nicht entgehen lassen.
(Online Musik Magazin)