RENT
Theater Dortmund / D [2023]
New York in den 1990er-Jahren: Der Filmemacher Mark und der Musiker Roger können die Miete für ihr heruntergekommenes Apartment nicht mehr bezahlen. Nach dem Willen ihres Vermieters und einstigen Mitbewohners Benny sollen sie ausziehen, damit dieser an der Wohnung eine Luxussanierung vornehmen kann. Eine solche ist für die gesamte Avenue A im hippen Stadtteil East Village vorgesehen, um die dort lebenden Bohèmiens und Obdachlosen aus dem Viertel zu vertreiben. Als schließlich die drogenabhängige Mimi und der Transvestit Angel im Leben der beiden Protagonisten auftauchen, wird ihr Leben zusätzlich durcheinandergewirbelt …
Komponist und Autor Jonathan Larson hat sich in seinem 1996 uraufgeführten Musical an der Handlung von Puccinis La Bohème orientiert, diese jedoch ins New Yorker East Village der 1990er-Jahre verlegt. Seine Bohèmiens sind um Erfolg und Geld für die fällige Miete (englisch: „rent“) ringende (Lebens-) Künstler*innen. Mimi droht nicht an Tuberkulose, sondern an den Folgen von AIDS zu sterben. Und auch andere Figuren der Handlung sind von der HIV-Pandemie betroffen. Rent greift brisante Themen wie Homophobie, AIDS und Rassismus auf, verpackt diese jedoch in einen mitreißenden Musikmix aus romantisch-leidenschaftlichen Balladen und rockig-elektrisierenden Songs.
Media






- Buch, Musik und Liedertexte von: Jonathan Larson
- Deutsch von: Wolfgang Adenberg
- Originalkonzept und zusätzliche Liedtexte von: Billy Aronson
Kreativteam
- Gil Mehmert [Inszenierung]
- Jürgen Grimm [Musikalische Leitung]
- Melissa King [Choreografie]
- Jens Kilian [Bühne]
- Falk Bauer [Kostüme]
- Michael Grundner [Lichtdesign]
- Joerg Grünsfelder [Sounddesign]
- Daniel C. Schindler [Dramaturgie]
Darsteller
- Mark Cohen: Dominik Hees, Christof Messner
- Roger Davis: David Jakobs
- Tom Collins: Alex Snova
- Benjamin Coffin III: Pedro Reichert
- Joanne Jefferson: Amani Robinson
- Angel Dumott Schunard: Lukas Mayer
- Mimi Marquez: Patricia Meeden
- Maureen Johnson: Bettina Mönch
- Ensemble: Antonia Kalinowski, Tamara Köhn, Jadelene Panésa, Friederike Zeidler, Max Aschenbrenner, Til Ormeloh, Julius Störmer, Richard-Salvador Wolff
- Cross-Swing/Dance Captain: Yara Hassan
Presse
„Mitreißend wirken die Ensemble-Szenen. Da zünden auch die Choreografien von Melissa King.
Und großartig ist der Cast in Dortmund. Patricia Meeden rockt ihre Rolle als Mimi mit einer Wahnsinns-Energie, verkörpert die HIV-infizierte Tänzerin als Sexbombe und reißt mit einer Power-Stimme alle von den Sitzen. Die hat auch Bettina Mönch als bisexuelle Performancekünstlerin Maureen (…).
Neben den HIV-Infizierten und Drogenabhängigen gibt es die Drag-Queen Angel (hinreißend performed von Lukas Mayer) (…).
Für das Opernpublikum lohnt es sich, ‚Rent‘ mal anzuschauen, weil das Musical wirklich ganz anders mit dem Stoff umgeht als die Oper. Die Musical-Zuschauer sollten unbedingt ‚La Bohème‘ sehen, um zu erleben, wie dicht Oper ist.“
(Ruhr Nachrichten)
„Für die vor Energie nur so vibrierenden Musiknummern steht dem Theater Dortmund ein ideales Ensemble zur Verfügung, da während der fordernden Gesangseinlagen auch noch mit elaborierten, schweißtreibenden Tanzeinlagen zu glänzen im imstande ist (…) Beispielhaft genannt seien die auch aus verschiedenen TV-Produktionen bekannte Patricia Meeden als Mimi, Lukas Mayer als Angel sowie die sich als Musetta-Pendant Maureen nicht schonende Bettina Mönch.
Der sehr kurzweilige, mitreißende Abende geht mit einer Zugabe und großem Jubel des schon während der laufenden Vorstellung euphorisierten und recht jungen Publikums zu Ende.“
(Opernglas)
„Das Theater Dortmund schafft mit Gil Mehmerts Inszenierung einen vielschichtigen Musicalabend, in dem vor allem die homogene Cast brilliert, die wie ein Uhrwerk ineinandergreift... Jede einzelne Rolle, egal wie klein, ist herausragend besetzt.
Das Ensemble besteht größtenteils aus Studenten der Folkwang Universität der Künste, die jede noch so kleine Rolle meistern, sei es als Künstler oder Obdachloser, und Melissa Kings rebellische und dynamische Choreografien mit viel Energie umsetzen. Die Ensemble-Nummern sind durchweg großartig, besonders „La Vie Boheme“ als Finale des ersten Akts und das Opening des zweiten Akts mit „Seasons of Love“.
‚RENT‘ am Theater Dortmund ist gewagt, divers, oft düster und trotzdem voller Hoffnung. Neben seiner Diversität überzeugt das Stück mit starken weiblichen Hauptrollen, die man selten in dieser Menge und Vielschichtigkeit gemeinsam auf derselben Bühne findet. Die Cast im Zusammenspiel mit den cineastischen Bühnenbildern ist ein Erlebnis – hier fühlt sich alles an wie aus einem Guss. Dafür gibt es bei der Premiere zu Recht begeisterte Standing Ovations.“
(musicalzentrale.de)
„Wenn das Ensemble im kraftvollen Schluss-Song des Rock-Musicals ‚Rent‘ das Jetzt besingt, das allein zählt, und sich die Zuschauer mit dem letzten Ton zu nicht enden wollenden Standing Ovations erheben, dann kommt am Dortmunder Opernhaus ein brillantes Doppel-Projekt zu seinem triumphalen Abschluss.
Die packende, zwischen Power-Rock, beseelten Balladen und ersten Punk-Anleihen pendelnde, an ‚Ohrwürmern‘ (‚La vie Bohème‘, ‚Seasons of Love‘) reiche Musik wird von einer fünfköpfigen Band exzellent umgesetzt, Choreographin Melissa King erweitert Mehmerts eindringliche Tableaus um großartige Chorus-Szenen. Und die Sänger/Darsteller sind einfach überragend. Lukas Mayer als Drag-Queen Angel Schunard oder Patricia Meeden (Mimi) stehen hier nur stellvertretend für ein Musical-Ensemble, wie man es vergleichbar seit langem nicht gesehen und gehört hat.“
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ))
„Die Besetzung und die musikalische Umsetzung lassen an diesem Abend keine Wünsche offen. (…) In ‚Rent‘ begeistert [Patricia Meeden] als drogenabhängige Mimi Marquez mit intensivem Spiel und atemberaubenden Tanzeinlagen.
Mayer (…) legt die Drag Queen sehr bewegend und gefühlvoll an. (…) Alex Snova gibt als Tom mit Mayer ein in jeder Beziehung überzeugendes Paar ab und spielt Toms Trauer über den Verlust des Geliebten intensiv aus.
Auch das Ensemble, das zusätzlich in die kleineren Rollen schlüpft, überzeugt stimmlich und darstellerisch auf ganzer Linie. Jürgen Grimm zaubert mit der vierköpfigen Band einen rockigen Sound aus dem Orchestergraben, der das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißt.
Das Theater Dortmund erweist sich erneut als großartiger Musical-Tempel. Den besonderen Reiz entwickelt die Produktion vor allem im direkten Vergleich mit ‚La Bohème‘ von demselben Regie-Team.“
(omm.de)